Spätestens seit der COVID-19-Krise ist die organisationale Robustheit und Resilienz ein viel diskutiertes Thema in Wirtschaft und Industrie. Während es bei der organisationalen Robustheit um die Stabilität einer Organisation in einer Krisen-Situation geht, befasst sich die organisationale Resilienz mit der Anpassung und Veränderung der Organisation innerhalb einer Krise sowie um die Innovation der Organisation zu einer besseren (Wettbewerbs-) Position nach der Krise. Die Begriffe der organisationalen Robustheit und Resilienz - in einer Symbiose betrachtet - versetzen Organisationen in die Lage sich auf Krisen-Situationen vorzubereiten, darauf zu reagieren und ihnen standzuhalten. In der Praxis sind diese Begriffe - insbesondere der Begriff der organisatorischen Resilienz - jedoch noch nicht angekommen.
Im Rahmen seiner Dissertation an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg hat der Mitarbeiter der FH Vorarlberg Florian Maurer die Konzepte der organisatorischen Robustheit und Resilienz in der Literatur der Service Science und im empirischen Feld der Transportlogistik und Supply Chain Provider wissenschaftlich untersucht. Als Ergebnis konnte Florian Maurer ein „Strategic Management Framework“ für das Design und Entwicklung von organisationaler Robustheit und Resilienz erarbeiten und dadurch die beiden Begrifflichkeiten zu konzeptualisieren. Dieses Strategic Management Framework unterstützt Manager und Entscheidungsträger, organisatorische Robustheit und Resilienz sowohl in organisatorischen Krisen-Situationen als auch in Nicht-Krisen-Situationen zu entwickeln, zu erhöhen und zu erhalten. Das Rahmenwerk besteht aus vier synergetischen Management-Layern: der Ressourcen-Layer - das Herzstück des Frameworks- dient dazu, "gewöhnliche" Ressourcen in VRIN-Ressourcen umzuwandeln und „Organizational Capabilities“ (organisatorische Fähigkeiten) zu entwickeln. Der operative Layer soll das Management bei Risiken und organisationalen Schwankungen hinsichtlich Risk- und Redundanzen-Management, Business Continuity Management und Reliability Engineering unterstützen. Dieser Layer dient zu Entwicklung von Responsivness Capabilities mit dem Ziel, die Reaktionsfähigkeiten innerhalb einer Organisation zu erhöhen. Der kognitive Layer soll die Interaktion, den Wissensaustausch und die Achtsamkeit innerhalb und außerhalb einer Organisation erhöhen. Dabei geht es um die aktive Einbindung von internen und externen Stakeholdern in die Organsiation. Das Erfassen, Sammeln und Management von Wissen und Expertise ist ein Kernelement innerhalb dieses Layers. Bei dem strategischen Layer geht es um die Entwicklung von „Dynamic Capabilities“ innerhalb einer Organisation. Dieser Layer soll die Manager und Entscheidungsträger hinsichtlich der strategischen Zukunft der Organisation unterstützen. Zentrale Bestandteile dieses Layers sind Sensing – Seizing – Transformation/Management of Threats.
Kontakt Dr. Florian Maurer
+43 5572 792 7128 | |
florian.maurer@fhv.at | |
U2 16 |