„CareTrain“ – zukunftsweisendes Forschungsprojekt im Bereich Digital Health & Education, das uns alle betrifft.

Mithilfe einer AR-Brille (Hololens) wird ein virtuelles Herz auf den Brustkorb projiziert. Credit:FHV

Seit der Education-Tour im Mai 2021 hat das UCT Research der FH Vorarlberg in der Weiterentwicklung der „Augmented Reality“ für Lehre und Unterricht weitere Meilensteine erreicht. Digitalisierung ist in der Ausbildung und Studium von Pflegefachkräften in Zukunft nicht mehr wegzudenken. Der Workshop beim „Careum Bildungsforum“ in Zürich war eine einmalige Gelegenheit für die Forscher rund um Hubert Jocham des UCT Research, dem interdisziplinären Forschungszentrum für Nutzerzentrierte Technologien an der FH Vorarlberg, auf das länderübergreifende „careTrain“-Projekt aufmerksam zu machen und die „Augmented Reality“-Entwicklung kritischen Fachexpertinnen vorzustellen. Die Teilnehmer:innen des Workshops hatte bisher keine „Augmented Reality“ in der Lehre bzw. im Unterricht eingesetzt.

Die Reaktionen des Fachpublikums waren positiv: Eine Hochschullehrerin, die „clinical assessment“ für Studierende unterrichtet: „Es ist höchst spannend und eine neue Dimension der Lehre. Sie freut sich schon für ihre Studierenden der Pflege, bis diese dann diese spannende digitale Technologie anwenden können.“ Sie wünsche sich, dass ihre HS, die nicht beim Projekt beteiligt ist, zeitnah diese Augmented Reality zur Verfügung gestellt bekommt. Für Prof. Christoph Meier von der Uni St. Gallen, sei es eine enorme Innovation für die Lehre der Zukunft. Bedenken, dass digitale Technologie nur bei technikaffinen Studierenden zum Einsatz kommen können, konnten mit dem Ziel und Anspruch der Projektgruppe allen Auszubildenden und Studierenden der Pflege einen barrierefreien Einstieg mit digitalen Technologien zu ermöglichen, zerstreut werden. „Wir werden die digitale Transformation in der Pflege nur schaffen, wenn es uns gelingt, bereits vom ersten Semester an, die digitale Kompetenz (Digital literacy) zu stärken. Wenn wir wollen, dass digitale Technologien in allen Bereichen des Gesundheitssystems für alle, die es brauchen, eingesetzt werden, dann sind unsere Studierenden und Auszubildenden der Gesundheits- und Krankenpflege die idealen Transformator:innen. Das, was sie an der FHV sehen, hören und selbst einsetzen, werden sie später auch bei Patient:innen selbst anwenden“, ist Hubert Jocham überzeugt.

So schlägt das Herz

Mithilfe einer AR-Brille (Hololens) wird ein virtuelles Herz auf den Brustkorb des Schauspielpatienten projiziert. Die Studierenden können so die zum Abhören (auskultieren) des Herzens wichtigen Anlegepunkte (Auskulationspunkte) genau lokalisieren. Am Patienten angebrachte Marker, ermöglichen, dass das virtuelle und reale Herz übereinanderliegen und die Studierenden einen 3D-Einblick in den Brustkorb erhalten. In der Entwicklung von Trainingstools hatte das Team um Nino Brugger, BA (Projektmitarbeiter) stets an „SAM“ – dem Auskultationssimulator gearbeitet und weiter getestet. In der Zwischenzeit (siehe Video) sind die UCT-Forscher einen Schritt weiter und setzen das schlagende Herz bereits bei Schauspielpatienten ein. „Kürzlich haben sie den aktuellen Stand der Technik den Lehrenden vorgestellt, die dann im November bei den FHV-Erstsemester-Studierenden die Hololens im „clinical assessment“ praktisch und live einsetzen werden“, gibt Hochschullehrer Hubert Jocham einen Ausblick. Im Frühjahr 2022 wird die Technik in schweizerischen St. Gallen und Zürich bei Studierenden getestet. Evaluiert wird das Ganze von der FHOST Prof. Andrea Brenner. Am 30. September feiert „careTrain“ den ersten Projektgeburtstag und startet ins zweite und letzte Projektjahr.

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