Simakova will in digitalen Szenarien Mobilität und Transportwesen verbessern.

Viktoriia beim Pitch in Nizza. Credit: FHV/ DUCLOS – ANCT

Viktoriia Simakova forscht im Forschungszentrum Business Informatics, im Interreg Central Europe Projekt 4Steps, der FHV. In ihrer Arbeit hat sie die Projekt-Idee des „Alpine Twin“ entwickelt, die die Alpenregion in einem sogenannten digitalen Zwilling abbildet. „Der digitale Zwilling kann als Entscheidungstool helfen, positive Veränderungen anzutreiben, grenzüberschreitende Zusammenarbeit verstärken, die Effizienz steigern und Risiken minimieren.“

Mittels digitalen Zwillings an einer nachhaltigen Alpenregion forschen

„Mit meiner Forschungs- und Projekt-Idee „Alpine Twin“ – derzeit in Form einer Machbarkeitsstudie – möchte ich unsere Alpenregion im Bereich der Mobilität und Transportwesen verbessern“, fasst die Bachelorstudentin im Studiengang Informatik – Digital Innovation, Viktoriia Simakova ihr Projektziel zusammen. Anhand dieses digitalen Zwillings kann die 20-jährige Studentin mit Algorithmen unterschiedliche Szenarien testen und mögliche Zukunftsstrategien ableiten. „Ich möchte einen digitalen Zwilling der Alpenregion auf Basis öffentlich zugänglicher Daten wie beispielsweise Verkehrsaufkommen, Emissionen, Luftwerte, etc. entwickeln, deren Werte online in das System eingespielt werden. Dieses System ist eine digitale Kopie der Alpenregion. Das gab es so in dieser Größe und der Dichte der Daten vorher noch nicht. Das Projekt Alpine Twin kann schlussendlich helfen, positive Veränderungen in der Region anzutreiben, grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Regionen des Alpenraums zu verstärken, die Effizienz zu steigern und Risiken zu minimieren. Die Schlüsseltechnologie hierzu ist Artificial Intelligence – Künstliche Intelligenz.“ Die Künstliche Intelligenz ist ein Teilgebiet der Informatik, das Aspekte menschlichen Handelns und Denkens mit Hilfe von Computern und Algorithmen nachbildet – und auf Basis dessen sogenannte digitale Zwillinge erstellt. Anhand dieser digitalen Zwillinge können Forscher:innen intelligentes Verhalten und Maschinenlernen automatisieren und somit unterschiedliche Szenarien testen.
Die Forschungs- und Projekt-Idee „Alpine Twin“ hat Viktoriia im September 2021 zu dem jährlich stattfindenden Wettbewerb Pitch Your Project von EUSALP eingereicht und sie wurde – als eine der Finalisten zur Präsentation nach Nizza/Frankreich eingeladen. Dabei hat sie den ausgezeichneten vierten Platz belegt. „Ich habe dort viele Kontakte mit Experten knüpfen können, die mir und meiner Projektidee nun auf Social Media folgen“. Eine weitere Einreichung der Projekt-Idee erfolgte in Green Infrastractur goes business Award der Action Group „Green Infrastructure“ von EUSALP. Für die Zukunft plant sie das Alpine Twin Projekt von einer Machbarkeitsstudie in ein umsetzbares Projekt zu transformieren und weitere Forschung im Bereich Artificial Intelligence zu betreiben.

Erfolgreicher Werdegang

Viktoriia studiert an der Fachhochschule Vorarlberg (Vorarlberg University of Applied Sciences). Seit ihrem Studienstart im Jahr 2020 arbeitet Simakova als Studentische Mitarbeiterin im FHV-Forschungszentrum Business Informatics. Davor war Viktoriia Praktikantin im Forschungszentrum und hat mit ihrer empirischen Forschungsarbeit im Bereich der Mobilität den Talente-Praktikum Preis 2019 der Österreichischen Forschungs- und Fördergesellschaft (FFG) gewonnen. Viktoriia ist im FZ Business Informatics in Forschung, Entwicklung und Umsetzung involviert (derzeit: Interreg Central Europe Projekt: 4Steps). In diesem Projekt untersucht Viktoriia mit weiteren Wissenschafter:innen die Chancen und Herausforderungen von Industry4.0 als Werkzeug für eine neue, digitale Transformation in Unternehmen. In dem 4Steps-Projekt werden auch transnationale „Digital Innovation Hubs“, die die Entwicklung und Umsetzung von intelligente Spezialisierungsstrategien in klein- und mittelständischen Betrieben unterstützen, entwickelt. Im Rahmen ihres Informatikstudiums arbeitet Viktoriia mit ihrem Team an der Umsetzung des Innovationsprojektes „Les Ensembles“. Dieses Projekt hat zum Ziel, ein Algorithmus- und KI-basiertes System zu entwickeln, um Menschen bei der Organisation, Auswahl und Zusammenstellung von Kleidungsstücken zu helfen. Zudem ist sie aktuell Student Board Member der RUN-EU und nimmt an SAPs (Short Advanced Programs) der RUN-EU teil.

Die 20-Jährige gebürtige Russin, besuchte zunächst das Valentin Heider Gymnasium in Lindau, wechselte aufgrund großen Interesses in Wirtschaft und Wirtschaftsinformatik an die HAK Bregenz, um dort zu maturieren. Ein sechswöchiges Praktikum führte sie 2019 ins Forschungszentrum für Business Informatics bei Prof. (FH) Dr-Ing. Jens Schumacher und Dr. Florian Maurer, das sie neben dem Programmieren-Workshop „Einführung in die Programmierung in Javascript“ von MMAg. Dr. Verena Fastenbauer überzeugt hat, an der FHV zu studieren. Sie studiert seit Herbst 2020 Informatik – Digital Innovation berufsbegleitend an der FHV. Partnerunternehmen der sehr erfolgreichen Studentin ist die MIA Systems GmbH in Hohenems, bei der sie ihre Tätigkeit in der Qualitätssicherung als Softwaretesterin und Kundensupport begann. Aufgrund ihrer schnellen Auffassungsgabe und ihres Engagements, wurde sie als Softwareentwicklerin in die Produktentwicklung übernommen. Simakova hat sich neben ihrer technischen Affinität auch den Sprachen verschrieben, seitdem sie sich autodidaktisch Deutsch beigebracht hatte, erlernte sie mit ihrer Methode die Sprachen Englisch, Spanisch, Italienisch und Latein.

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