Fremde Blicke & Daten-Portraits
Die konzeptuellen Arbeiten von Julian Palacz befassen sich mit der Ästhetik von Daten und den Spuren von Information, die wir täglich digital und physisch hinterlassen. In Referenz zur Allgegenwärtigkeit von Codes und Algorithmen in unserer Welt, bildet Programmieren die Grundlage seines künstlerischen Prozesses. Er untersucht die unsichtbaren Mechanismen von Analyseverfahren moderner Massenüberwachung mit Methoden der Dekontextualisierung und sucht nach ihren künstlerischen Qualitäten. In seinem Vortrag gibt er Einblick, wie sich die Kunst auf verschiedenste Weisen mit dem Thema Privatsphäre und Überwachung beschäftigt. Historische Wurzeln des heutigen Überwachungsbegriffs werden beleuchtet, wie die Entwicklung moderner Strafsysteme, die Rolle von Fotografie in der Kriminalistik, oder auch die Einführung von biometrischen Messverfahren.
Lebenslauf
Julian Palacz, geboren 1983, lebt und arbeitet als Medienkünstler in Wien. In seiner Arbeit widmet er sich der Sichtbarmachung und poetischen Aufbereitung von Daten, die wir digital, wie physisch, hinterlassen und die von verschiedenen Akteuren automatisch gesammelt werden. Studium Digitale Kunst 2003-2010 an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Tom Fürstner, Peter Weibel und Virgil Widrich. 2020-2021 hat Palacz an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz zu Überwachung und Privatsphäre in der bildenden Kunst doziert. Seit 2022 unterrichtet er an der Universität für angewandte Kunst Wien zu Kunst auf der Blockchain, dezentralem Internet und NFTs.
Die Einzelausstellung Handle with Care im Forum Stadtpark (2021) und Les murs ont des oreilles bei Sotheby's Wien (2019) markieren Zäsuren in seiner Arbeit. Seine Arbeiten wurden im Museum für angewandte Kunst, Wien, Museum of Contemporary Art, Belgrad, im ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe, sowie im Palazzo Zenobio, Venedig gezeigt. Zusätzlich erhielt Julian Palacz das Wimmelforschungs-Stipendium bei Bosch Campus Renningen und Akademie Schloss Solitude, das österreichische Staatsstipendium für Video- und Medienkunst und die Swatch Art Peace Hotel Residency Shanghai.
Mittwoch, 16. November 2022 | ||
18.00 Uhr | ||
Aula Achstraße, FHV - Vorarlberg University of Applied Sciences (Campusplan) | ||
Ansprechperson: Stefanie van Felten |