Zum Aufgabengebiet des Fachbereichs Gestaltung gehört auch die Erarbeitung gestaltungs- und medientheoretischer Fragestellungen und die Aufarbeitung kultureller, ethischer und semiotischer Forschung. Designforschung verfolgt das Ziel, das Wissen über gestaltungsrelevante Themenfelder zu sammeln und zu erweitern, um dieses dann sowohl im Rahmen des Unterrichts den Studierenden, als auch Unternehmen und Institutionen, die sich mit entsprechenden Fragestellungen an die Hochschule wenden, zur Verfügung zu stellen.

In folgenden Feldern bieten wir Leistungen im Bereich Recherche, Entwicklung von Lösungsszenarien, Prototyping und Wirkungsforschung an:

Designtheorie

Um an konkreten Beispielen Untersuchungen durchführen zu können, wird ein entsprechendes Dokumentationsarchiv aufgebaut. Anhand einzelner Beispiele lassen sich, in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen, jene Parameter definieren, deren Kenntnis für die Entwicklung von kommunikativen Zusammenhängen als entscheidend erscheinen. Auf Basis eines solchen Fragenkatalogs lassen sich entsprechende Lösungsmodelle entwickeln. Theoretische Arbeit ist im Rahmen des Forschungsbereichs der FH Vorarlberg zielgerichtet an aktuellen, praktischen Themen orientiert.

Transition Design

Lassen sich Grundprinzipien professioneller Gestaltungsarbeit auf andere Innovationsbereiche übertragen? Wir begleiten Innovationsprozesse in Unternehmen und Institutionen um Leitideen, Ziele und Prozesse zu hinterfragen und zu optimieren. Dabei lassen sich nicht nur visuelle, akustische, räumliche, taktile oder olfaktorische Elemente, sondern auch ökonomische, soziale, kulturelle oder ethische Fragestellungen thematisieren. Ziel solcher Prozesse ist die gemeinsame Erarbeitung lösungsorientierter Ansätze, geeigneter Modelle, integrierter Werkzeuge und von passenden Richtlinien.

Prototyping

Konzepte entfalten nur dann ihre Wirkung, wenn sie sich auch umsetzen lassen. In den vielfältigen Laboren lassen sich neue Ideen unmittelbar in der Praxis erproben. Die gemeinsame praktische Arbeit ist auch geeignet um neue Handlungsoptionen, zum Beispiel anhand interaktiver Modelle (Internet der Dinge), zu erkunden. Mit den vorhandenen Werkzeugen lassen sich sowohl analoge als auch digitale Prototypen am aktuellen Stand der Technik entwickeln. Was nicht physisch mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen realisiert werden kann, lässt sich über Simulationstechniken im virtuellen Raum, im Web oder in einer App erproben.

    Download der Broschüre zur Designforschung

    DesignFuture Publikation

    Projekte

    Probier amol (2013-2016)

    Wie lassen sich Massnahmen zur Klimaänderung schonend vermitteln, ohne dass dies als Verlust an Lebensqualität sondern vielleicht sogar als Gewinn wahrgenommen wird? Mit dem Energieinstitut Vorarlberg wurde ein Konzept, ein Gestaltungshandbuch und eine Marke entwickelt und wurden zwölf Medienkanäle bespielt. Mit der ALLMENDA Genossenschaft und dem Ökologieinstitut wurden Vereinen, Abteilungen oder Kindergärten Experimente angeboten, die Lust machten auf einen klimafreundlichen Lebensstil. Das Monitoring ergab, dass 10.000 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger aufgrund von Probier amol und den viralen Kommunikationselementen weniger Fleisch gegessen oder weniger mit dem Auto gefahren sind. 40.000 Personen haben die Marke als Label für einen klimafreundlichen Lebensstil wahrgenommen, immerhin 17% der Bevölkerung Vorarlbergs.

    http://www.probieramol.at/

    MapTrans (2020-2021)

    Wie können soziale Transformationsprozesse besser medial begleitet werden?  Die Abbildung von Problemlagen, Ideen, Lösungsansätzen oder Stakeholdernetzwerken erfolgte bislang oft in Workshops in analoger Form. Beliebte Werkzeuge dazu sind Moderationskarten, Plakate, Post-Its, Stifte oder Schnüre. Wie sehen digitale Pendants dazu aus, die eine hybride oder komplett virtuelle Arbeitsweise ermöglichen?

    In Zusammenarbeit mit der Zeppelin Universität erkunden wir in einem IBH Kleinprojekt niederschwellige Lösungsansätze. Dabei geht es um die Sichtbarmachung von Multiperspektivität, insbesondere dem Nachspüren von impliziten und zum Schweigen gebrachten Perspektiven in
    machtungleichen Situationen und Problemlagen. Beziehungen, Verbindungen und Gemeinsamkeiten zwischen Akteur:innen sollen darstellbar sein und somit relationales Denken und kontextübergreifendes Handeln fördern. Die Herausforderung besteht darin, für sehr heterogene Nutzer:innengruppen interaktive Settings zu entwickeln, welche bei realen Arbeitstreffen und auch in virtuellen Begegnungen den Fortschritt gut abbilden und ein gemeinsames Protokoll und Gedächtnis des Planungsprozesses bietet.

    Die Pandemie wirkt bei der Entwicklung neuer Werkzeuge wie ein Katalysator. Wir sehen uns insbesondere Open Source basierte Werkzeuge wie Wekan, SpaceDeck und BigBlueButton an, die perspektivisch anpassbar, kombinierbar und erweiterbar sind.

    Gemeindekommunikation im 21. Jahrhundert (2017-2019)

    Ein Gemeindeblatt erreicht längst nicht mehr alle Zielgruppen. Mit den Vorarlberger Regionen Vorderland und Walgau erarbeiten wir Strategien, setzen Pilotprojekte um und bieten Workshops an. Dabei sollen Partnerschaften für eine bürgernahe Kommunikation entwickelt werden, etwa mit Regionalreporter*innen. Jugendliche werden eingeladen, Social Media Walls zu bespielen. Printmedien werden überarbeitet, sodass sie mit Online Auftritten gut zusammen spielen. Auf einer Webseite dokumentieren wir die Tutorials und unsere Erfahrungen im Projekt.

    http://gemeindekommunikation.labs.fhv.at/projektvorstellung/
    gemeindekommunikation

    Weitere Informationen über den Fachbereich Gestaltung