Open Science als Motor für Fortschritt und Innovation

 

Wollen Sie das Rad neu erfinden? Vermutlich nicht. War und ist es nicht ein unbestrittener Fortschritt für die Gesellschaft, dass wir alle die Funktionsweise eines Rads kostenfrei nutzen und in weiteren Entwicklungen anwenden können? Dieses Prinzip großflächig in der aktuellen Forschung anzuwenden, wird gemeinhin als „Open Science“ bezeichnet.

Ein Finger auf einem iPad ist zu sehen | © Adobe Stock

War Open Science schon immer das Ziel einzelner Wissenschaftler:innen, so kann man es mittlerweile fast als Open-Science-Bewegung bezeichnen. Auch die EU fördert Open-Science-Aktivitäten. Da viele Forschungsprojekte aus öffentlichen Mitteln finanziert sind, sollten die sich ergebenden Forschungsergebnisse (Publikationen) sowie die dahinterliegenden Daten kostenfrei und öffentlich zugängig sein – natürlich unter Wahrung des geistigen Eigentums der Beteiligten. Der Gedanke einer „Offenen Wissenschaft“ umfasst aber weitaus mehr: Auch die Forschungsinfrastrukturen, Lehr- und Lernmaterialien, die Quellcodes und Forschungsmethoden sowie schlussendlich auch die Evaluierungen sollen frei zugänglich und verwendbar sein. Es ist das Ziel von Open Science, die von der Allgemeinheit finanzierten Forschungsergebnisse und deren Daten so wieder der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Als Forschende der Fachhochschule Vorarlberg (FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences) möchten wir das Rad nicht neu erfinden. Wir möchten innovative und zukunftsträchtige Lösungen finden und zum nachhaltigen Fortschritt beitragen. In diesem Kontext sehen wir die Umsetzung der Prinzipien von Open Science, wo immer möglich, als zukunftsweisend an. Ihre Anwendung unterstützt den Fortschritt und fördert Innovationen auf wissenschaftlicher Ebene, aber ebenso in der Zusammenarbeit mit all unseren Partner:innen aus Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft.

Internationales Netzwerk nützen

Um die Grundsätze von Open Science weiter zu verbreiten, ist die FHV Teil des „Network of Open Science Ambassadors“. Dieses Netzwerk wurde im Frühjahr 2022 im Rahmen des Projektes RUN-EU PLUS gegründet und wird von Vertreter:innen der FHV verantwortet und koordiniert. Je zwei Wissenschaftler:innen aller sieben RUN European University-Partnerhochschulen wurden in das Netzwerk entsandt. Sie bilden eine Gruppe von Forschenden mit vielfältigen Erfahrungen und fachlichen Hintergründen. Als Ambassadors bewerben sie die Umsetzung der Open-Science-Prinzipien und sind Ansprechpartner:innen für Kolleg:innen zu diesem breiten Thema. Eine weitere Stärke dieser Vernetzung ist der Austausch und die Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg sowie das gegenseitige Lernen voneinander.

Als Mitglied dieses Netzwerks leistet die FHV einen weiteren Beitrag zur Bildung eines höheren Bewusstseins für die Potentiale der offenen Forschung sowie Veröffentlichung und somit zum gemeinschaftlichen Fortschritt.

 

Oktober 2022