Circular Lab

 

(Ausgabe 3 / 2023) Die FHV konnte drei Innovationslabore gewinnen: das Circular Lab ist eines davon. Zusammen mit der Universität St. Gallen hat die FHV den Lead in diesem Projekt. Mit dem Circular Lab wird ein Hub für Kreislaufwirtschaft, zirkuläre Innovation und wirtschaftsfähige Nachhaltigkeit in der Bodenseeregion etabliert.

Drei Frauen sitzen im Kreis auf einer Wiese und picknicken | © Wissenschaftsverbund / Thalmann

Das Circular Lab zielt auf die Schaffung zirkulärer Produkte in unternehmensübergreifenden Ökosystemen in zwei Kernindustrien/-bereichen der Bodenseeregion ab: der Textilindustrie und der Land- und Ernährungswirtschaft. Das interdisziplinäre Konsortium arbeitet einerseits an zirkulären Lösungen und anderseits an betriebswirtschaftlichen Umsetzungsstrategien. Zudem entwickelt das Forschungsteam Handlungsempfehlungen, Strategien und Aktionspläne, um weitere Industrien mit Impulsen zu bedienen und die Region langfristig in Richtung nachhaltiger Kreislaufwirtschaft zu transformieren.

Das Circular Lab vernetzt verschiedene Akteur:innen in der Region und schafft dadurch einen regionalen Mehrwert: „Mit dem Circular Lab möchten wir Forschung und Wirtschaft in einen gemeinsamen Austausch zum Thema Kreislaufwirtschaft bringen und zugleich auch die regionale und internationale Vernetzung aller Akteur:innen wesentlich stärken“ ist Steffen Finck als Leiter des Labs überzeugt.

Internationales und interdisziplinäres Konsortium 

Um diese Ziele zu erreichen, benötigt es unterschiedliche Expertise aus Wissenschaft und Wirtschaft, welche durch die Zusammenarbeit der Partner:innen aus den verschiedenen Regionen des Bodenseeraums im Circular Lab realisiert wird. Das Lab vereint alles unter einem Dach, systemisch aufgearbeitet und praxisorientiert auf Unternehmen, Kommunen und die Gesellschaft angewandt. Es wird auf der Mikroebene (Produkt, KMU/Unternehmen, Konsument:innen), der Mesoebene (Netzwerke und Symbiosen) und der Makroebene (Gemeinde, Städte, Bodenseeregion) geforscht. Dazu arbeiten Wissenschaftler:innen aus sechs Hochschulen (UNISG, OST, ZHAW, FHV, HSAS, DHBW) mit ausgewählten innovativen Unternehmen aus der Region zusammen: Freitag lab.ag, Everve GmbH & Co. KG, Verdunova AG und Conorti AG, Landwirtschaftliches Zentrum Salez sowie heimaten.

Zukunftsfähiges Wirtschaften durch Zirkularität 

Die Kreislaufwirtschaft bietet erfolgsversprechende Ansätze, um den Herausforderungen von Klimawandel, Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung zu begegnen. 70 % der Treibhausgasemissionen werden durch unseren herkömmlichen Ressourcenumgang verursacht – die Kreislaufwirtschaft trägt hier zu einer Reduktion um 40 % bei. Daher ist die Kreislaufwirtschaft ein wichtiger Bestandteil der Adressierung dieser Krisen. Kreislaufwirtschaft umzusetzen bedeutet, Ressourcenkreisläufe zu schließen und zu verlangsamen. Dazu müssen Geschäftsmodelle erneuert, Produktdesigns und Fertigungsabläufe verändert und unternehmensübergreifende Ökosysteme etabliert werden. Die Bodenseeregion ist eine vierländerübergreifende Wirtschaftsregion mit großem Potential für die Kreislaufwirtschaft, da die meisten Produkte und Ressourcenströme überregional erzeugt und verarbeitet werden.

Unser Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und wurde am 1. Juni gestartet.  

 

Förderung und Koordination:  

Juli 2023