Beschreibung einzelner Lerneinheiten (ECTS-Lehrveranstaltungsbeschreibungen) pro Semester

Forschungslabor 1 Designperspektiven, Methoden und Frameworks

Studiengang Design und Creative Leadership
Fachbereich Gestaltung
Studiengangsart Master
Berufsbegleitend
Wintersemester 2024
Titel der Lehrveranstaltung / des Moduls Forschungslabor 1 Designperspektiven, Methoden und Frameworks
Kennzahl der Lehrveranstaltung / des Moduls 090821013301
Unterrichtssprache Deutsch, Englisch
Art der Lehrveranstaltung (Pflichtfach, Wahlfach) Pflichtfach
Semesterwochenstunden 4
Studienjahr 2024
Niveau der Lehrveranstaltung / des Moduls laut Lehrplan
Anzahl der zugewiesenen ECTS-Credits 10
Name des/der Vortragenden Verena FÄßLER, Margarita KÖHL, Sarah SCHLATTER, Martin SCHWEIGHOFER, Darko TODOROVIC, Marilena TUMLER
Voraussetzungen und Begleitbedingungen

Keine

Lehrinhalte

Ziel des Seminars Forschungslabor ist es, den Studierenden das gestalterische Tun als Praxis der Forschung näher zu bringen und ihnen die dafür nötigen wissenschaftlichen Kompetenzen zu vermitteln.

Das Forschungslabor 1 widmet sich dem Erschließen von Forschungsfeldern und -themen durch Exploration und Experiment. Der Laborcharakter der Lehrveranstaltung ergibt sich aus der Herangehensweise, dass Beobachtungen und Experimente in bestimmten Feldern, aber auch in der Gestaltungslaboren durchgeführt werden, dabei Modelle für Lösungen entwickelt und evaluiert werden.

Hier werden Vergleiche mit sozial- und kulturwissenschaftlichen, aber auch naturwissenschaftlichen Verfahren angestellt und – je nach Eignung – in die Designforschungspraxis integriert. Die aufgezeichneten, gesammelten, sortierten und geordneten Materialen werden ausgewertet, um damit Forschungsfragen zu präzisieren. Die Studierenden hinterfragen, beobachten, visualisieren, experimentieren, produzieren und reflektieren, um selbst zu erfahren, wie sich Gestaltungsprozesse als Forschung vollziehen.

Dabei erweitern Studierenden ihre Fähigkeit, gestützt auf fachlich-methodisches Wissen selbstorganisiert wissenschaftlich zu arbeiten. Sie kultivieren eine transdisziplinäre Forschungspraxis, die Methoden aus verschiedenen (sozial-, kultur- und naturwissenschaftlichen) Feldern und Disziplinen in den Gestaltungskontext transferiert.

Inhalte:

  • Designanalyse
  • Gestaltungsverständnisse, -ansätze (Human-Centered Design, Society-Centered Design und Planet Centric Design) und -intentionen
  • Explorationsmethoden sowie Methoden der Recherche und Quellenanalyse
  • theoretische Ansätze, Methoden und Verfahren (qualitative und quantitative Verfahren, Medien- und Designethnografie, Mapping, Walking)
  • Potenziale und Limitationen des »Design Thinking« Ansatzes sowie designrelevanter Theorien (Praxeologie, Medienarchäologie, New Materialism, Artistic Research) und Methoden
Lernergebnisse

Die Studierenden sind in der Lage 

  • Forschungslücken zu identifizieren und eine durch Gestaltung adressierbare Designforschungsfrage zu formulieren. 
  • aktuelle Fragen der Designforschung zu erläutern, zu sichten, zu vergleichen und zu bewerten 
  • unterschiedliche Gestaltungsverständnisse, -ansätze (Human-Centered Design, Society-Centered Design und Planet Centric Design) und -intentionen zu unterscheiden.  
  • Ansätze wie jener des Design Thinkings vor dem Hintergrund des aktuellen Stands der kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschung kritisch zu reflektieren und im Designforschungsprozess anzuwenden. 
  • Methoden der Recherche und Quellenanalyse anzuwenden.  
  • verschiedene theoretische Ansätze, Methoden und Verfahren (qualitative und quantitative Verfahren, Medien- und Designethnografie, Mapping, Walking) dem jeweiligen Forschungskontext entsprechend einzusetzen.  
  • die Potenziale und Limitationen des »Design Thinking« Ansatzes sowie designrelevanter Theorien (Praxeologie, Medienarchäologie, New Materialism, Artistic Research) und Methoden zu beurteilen.  
  • auf Basis aktueller technologischer, gesellschaftlicher, politischer Entwicklungen, entsprechende Konsequenzen für die eigene Forschungsfrage abzuleiten. 
  • eine Reihe aktueller Forschungs- und Themenbereiche zu erläutern, in deren Zusammenhang neue Gestaltungsaufgaben entstehen, wie beispielsweise: Informationswissenschaft, Bildungs- und Forschungstechnologie, digital humanities, computergestützte und bildgebende Verfahren, Wissensmanagement, Vermittlung komplexer Wissensbestände, Sensorik, Big Data Visualisation, Machine Learning/ KI, sprachbasierte Interfaces, Robotik; Medienrealitäten: Extended Reality  
Geplante Lernaktivitäten und Lehrmethoden

Vorlesungen mit Diskussionen, Teamwork, Laborübungen, Coaching, Reflexion

Prüfungsmethode und Beurteilungskriterien

Immanenter Prüfungscharakter: Forschungstagebuch, Seminararbeit und Präsentation

Kommentar

Keine

Empfohlene Fachliteratur und andere Lernressourcen
  • Strubing, Jörg (2008): Grounded Theory: Zur Sozialtheoretischen und Epistemologischen Fundierung des Verfahrens der Empirisch Begründeten Theoriebildung (Qualitative Sozialforschung) (German Edition). Wiesbaden: VS Springer. 
  • Bortz, Jürgen u. Nicola Döring: Forschungsmethoden und Evaluation für Human- und Sozialwissenschaftler, 5. Aufl., Berlin: Springer 
  • Hugentobler, Hans Kaspar u.a.: Designwissenschaft und Designforschung. Ein einführender Überblick, [Luzern 2008], Kap. "Einführung in die Designforschung", "Methoden in Design und Designresearch", "Kriterien für Designresearch" (S. 19–22, 93–108, 123–133). 
  • Rheinberger, Hans-Jörg (2021): Spalt und Fuge. Eine Phänomenologie des Experiments. Suhrkamp. 
  • Tomitsch, Martin u.a. (2018): Design. think. make. break. repeat. A handbook of methods. Amsterdam: BIS publishers. 
  • Irlwek, Manuel; Menges Achim (2014): Vergleich und Erweiterung von Horst Rittels Design Methodologie in parametrischen Entwurfsprozessen. In: Leopold C. (eds) Über Form und Struktur – Geometrie in Gestaltungsprozessen. Wiesbaden: Springer. 
  • Hewitt, Mark Alan (2020): Draw in Order to See. A Cognitive History of Architectural Design. Novato: ORO Editions. 
  • Wetterich, Cita; Plänitz, Erik (2021): Systematische Literaturanalysen in den Sozialwissenschaften. Eine praxisorientierte Einführung. Opladen: Barbara Budrich.  
  • Müller, Francis: Design Ethnography. Epistemology and Methodology, Cham: Springer 2021, Kap. "Methods and Aspects of Field Research" (S. 31–76). 
  • Haarmann, Anke (2019): Artistic Research: eine epistemologische Ästhetik. Bielefeld: Transcript.  
  • Bogost, Ian: Alien Phenomenology, or What It's Like to Be a Thing, Minneapolis: University of Minnesota Press 2012, Kap. "Alien Phenomenology" (S. 1–34). 
  • Zima, Peter V. (2004): Was ist Theorie? Theoriebegriff und dialogische Theorie in den Kultur- und Sozialwissenschaften. UTB. 
  • Haraway, Donna: "Situated Knowledges. The Science Question in Feminism and the Privilege of Partial Perspective", in: Feminist Studies, 14/3 (1988), S. 575–599. 
  • Waldenfels, Bernhard: Sozialität und Alterität. Modi sozialer Erfahrung, Berlin: Suhrkamp 2015, Kap. "Mitwirkung der Dinge" (S. 230–261). 
  • Jens, Badura; u.A. (Hg.) (2015): Künstlerische Forschung, Ein Handbuch, Zürich: Diaphanes. 
  • Kalkhoff, Herbert; Hischauer, Stefan; Lindemann, Gesa (Hg.) (2008): Theoretische Empirie, Frankfurt am Main: Suhrkamp. 
  • Diekmann, Andreas (2007): Empirische Designforschung: Grundlagen, Methoden, Anwendungen. Rheinbeck bei Hamburg: Rowohlt Enzyklopädie. 
  • Joerges, Bernward (1988): Technik im Alltag. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 
  • Stiegler, Christian; Breitenbach, Patrick; Zorbach, Thomas (2015): New Media Culture: Mediale Phänomene der Netzkultur. Bielefeld: Transcript. 
  • Yee, Joyce; Jefferies, Emma; Tan, Lauren; Brown, Tim (2013): Design Transitions: Inspiring Stories. Global Viewpoints. How Design is Changing. Amsterdam: BIS Publishers. 
  • Brown, Tim (2009): Change by Design: How Design Thinking Transforms Organizations and Inspires Innovation. New York: HarperCollins Books. 
  • Flusser, Vilém (1993): Vom Stand der Dinge. Eine kleine Philosophie des Design. Göttingen: Steidl. 
  • Milev, Yana (2011): Emergency Design. Berlin: Merve. 
  • Milev, Yana (Hg.) (2013): Designkulturen. München: Wilhelm Fink. 
  • Blahudka, Daniel (2015): Querdenken - Die Logik des Designs. Heidelberg: Carl-Auer-Verlag. 
  • Bauer, Birgit S. (2012): Design theoretisch - entwerfen planen forschen: Reader zu Wissen und Arbeit im Design. Norderstedt: Books on demand. 
  • Burckhardt, Lucius (2012): Design ist unsichtbar: Entwurf, Gesellschaft und Pädagogik. Berlin: Martin Schmitz. 
  • Burckhardt, Lucius (2004): Wer plant die Planung?: Architektur, Politik und Mensch. Berlin: Martin Schmitz. 
  • Dunne, Anthony; Raby,  Fiona (2014): Speculative Everything: Design, Fiction, and Social Dreaming. Cambridge: MIT Press. 
  • Shove, Elisabeth (2007): The Design of Everyday Life. Oxford New York: Berg. 
  • Kim, Annette Miae: Sidewalk City. Remapping Public Space in Ho Chi Minh City, Chicago: University of Chicago Press 2015, Kap. "Critical Cartography Primer" (S. 112–145).
Art der Vermittlung (Präsenzveranstaltungen, Fernstudium usw.)

Präsenzveranstaltung mit Anwesenheitspflicht