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Renommierter Forschungspreis geht an FHV

23.09.2022
Forschungswissenschaftlerin Sandra Stroj erhält den CDG-Preis für Forschung und Innovation für ihre anwendungsorientierte Forschungstätigkeit mit Ultrakurzpuls-Lasern. Stroj arbeitet am Forschungszentrum für Mikrotechnik an der Fachhochschule Vorarlberg (FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences).

Der diesjährige Preis der Christian Doppler Forschungsgesellschaft geht gleich an zwei Materialforscher:innen: an Sandra Stroj von der FHV und Günther Mayr von der FH Oberösterreich. Wirtschaftsminister Martin Kocher und CDG-Präsident Martin Gerzabek überreichten den mit insgesamt 40.000 Euro dotierten Preis im Rahmen einer Feier. Minister Kocher gratulierte: „Gratulation an Sandra Stroj und Günther Mayr! Gemeinsam mit ihren Unternehmenspartnern zeigen sie, wie erfolgreich Forschung an Fachhochschulen ist, und wie vielfältig die Anwendungsmöglichkeiten sind. Neues Wissen stärkt den Innovationsstandort Österreich und ist ein Wettbewerbsvorteil im internationalen Vergleich. Die Erfolge der Josef Ressel Zentren zeigen, dass Fachhochschulen die Möglichkeit zum langfristigen Aufbau von Expertise in Interaktion mit Unternehmen hervorragend nutzen.“ Mit dem Preis werden Wissenschaftler:innen ausgezeichnet, die in ihren Josef Ressel Zentren herausragende Arbeit geleistet haben. 

FHV-Forschungsleiter Markus Preißinger betont das hohe Renommee des CDG-Preises unter Österreichs Wissenschaftspreisen für angewandte Grundlagenforschung und gratuliert: „Wenn hervorragende Forscher:innen mit innovativen Unternehmen zusammenarbeiten, kann viel erreicht werden. Diese Auszeichnung ist der Beweis dafür, ich gratuliere dem gesamten Team und ganz besonders Sandra.“ Der Leiter des Forschungszentrums Mikrotechnik an der FHV, Fadi Dohnal, ergänzt: „Eine forschungsstarke Fachhochschule wie die FHV erschließt nicht nur industrienahe Lösungen, sondern auch anwendungsorientierte Grundlagen. Die treibende Kraft des JR-Zentrums Sandra Stroj hat dies gemeinsam mit Johann Zehetner und dem gesamten Team eindrucksvoll bewiesen.“ Dr. Jürg Aus der Au, Leiter der Entwicklungsabteilung bei High Q Laser GmbH (Teil von MKS Instruments), zeigt sich erfreut: „Die mehrjährige erfolgreiche Zusammenarbeit mit Frau Dr. Stroj und ihrem Team hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig und wertvoll der enge Austausch zwischen Akademie und Industrie ist und wie schnell neue Erkenntnisse gewonnen werden können, welche sowohl wissenschaftlich wertvoll als auch industriell interessant sind.“ 

Unternehmenspartner in ihrer Innovationskraft stärken

Das Josef Ressel Zentrum für Materialbearbeitung mit ultrakurz gepulsten Lasern arbeitete von 2014 bis 2018 mit dem Unternehmen High Q Laser GmbH/MKS Instruments, Inc. an Anwendungsmöglichkeiten dieser Hightech-Laser auch für industrielle Zwecke. Der wohl spektakulärste Erfolg von Sandra Stroj samt Team beruht auf einer Beobachtung in der Natur: Auf den Flügeln des Wüstenkäfers (Stenocara gracilipes) liegen winzige wasseranziehende Hügel und wasserabweisende Täler eng nebeneinander. Dadurch kann der Käfer deutlich mehr Wasser aus dem Nebel gewinnen, als das mit glatten Oberflächen möglich wäre. Das Forscherteam bildete dieses Prinzip mit einer Kombination aus Beschichtungsprozess und Bearbeitung mit Ultrakurzpulslasern nach. Das Ergebnis ist ein Herstellungsprozess für funktionale Oberflächen, auf denen beliebige Benetzungszustände erzeugt und kombiniert werden können. Dieser Prozess wurde wissenschaftlich publiziert und vom Unternehmenspartner patentiert. Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Bekämpfung von Kondenswasser bei industriellen Maschinen bis hin zur Trinkwassergewinnung in meernahen Trockengebieten. 

Das Josef Ressel Zentrum wurde 2018 erfolgreich abgeschlossen und in Folgeprojekte überführt.

Über die Auszeichnung

Der CDG-Preis für Forschung und Innovation wurde im Jahr 2020 anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Christian Doppler Forschungsgesellschaft ins Leben gerufen. Er ist mit 40.000 Euro dotiert und zeichnet aktive oder ehemalige Leiter:innen von CD-Labors oder JR-Zentren aus, die den Grundgedanken der Christian Doppler Forschungsgesellschaft herausragend umsetzen konnten.

Fotos: Christian Doppler Forschungsgesellschaft/APA-Fotoservice/Mirjam Reither