Abwärmestudie Vorarlberg

Markus Preißinger hält die Abwärmestudie in die Kamera | © Land Vorarlberg Alexandra Serra
Markus Preißinger bei der Vorstellung der Abwärmestudie gemeinsam mit den Landesräten Daniel Zadra (links) und Marco Tittler (rechts) sowie Co-Autor Christof Drexel

In der Energieautonomie+ des Landes Vorarlbergs wird auch die Wende hin zu einer erneuerbaren und nachhaltigen Wärmeversorgung adressiert. Der Fernwärmeversorgung kommt dabei eine entscheidende Bedeutung zu, weswegen diese bis 2030 auf knapp unter 500 GWh/a ausgebaut werden soll. Welche Rolle industrielle Abwärme dabei spielen kann, wurde vom Autorenteam der FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences und des Unternehmens drexel reduziert GmbH in dieser Studie untersucht.

Durch die Bottom-Up-Analyse konnte ein beträchtliches, wirtschaftliches Potenzial von 400 GWh/a industrieller Abwärme ermittelt werden. Dieses konnte Top-Down durch internationale Studien und über den Abwärmekataster der Steiermark plausibilisiert werden. Die ermittelten Potenziale können daher als gesichertes Potenzial für Vorarlberg angesehen werden. Zudem konnte gezeigt werden, dass auch die in Vorarlberg betriebenen Abwasserreinigungsanlagen ein hohes Potenzial zur Abwärmenutzung bergen. Die wirtschaftlich erschließbare Energiemenge muss in zukünftigen Analysen noch detaillierter betrachtet werden, liegt realistischerweise aber über 200 GWh/a. Rechenzentren und Krankenhäuser können im Allgemeinen hingegen nicht nennenswert zur Fernwärmeversorgung beitragen, Einzelprojekte sind grundsätzlich aber möglich.

Diese gesamthaften Potenziale ermöglichen, die Wärmenetze in Vorarlberg gegenüber dem Jahr 2020 (308 GWh/a) um den Faktor 3 bis 4 – auf rund 1000 GWh/a auszubauen, ohne dass dafür deutlich mehr biogene Brennstoffe zum Einsatz kommen müssten. Damit könnte das diesbezügliche Ziel der Energieautonomie (490 GWh bis 2030) bei Weitem übertroffen werden.

„Die Ermittlung der technisch-wirtschaftlich nutzbaren Abwärmepotenziale in Vorarlberg hilft uns zu verstehen, in welchen Bereichen wir am Forschungszentrum Energie Kompetenzen aufbauen müssen, um gemeinsam mit den regionalen Unternehmen angewandte FuE-Projekte umzusetzen.“

Prof. (FH) Dr.-Ing. Markus Preißinger, Studienautor


Kontakt

Prof. (FH) Dr.-Ing. Markus PREISSINGER
Forschungsleiter, Leiter Josef Ressel Zentrum für Intelligente Thermische Energiesysteme
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