• #fhv aktuell
  • #RUN-EU
  • #empirische sozialwissenschaften

Bem-vindo en Portugal!

22.08.2023
FHV-Mitarbeiterin Angelika Kaufmann-Pauger verbrachte eine Research Mission in Portugal.

Portugal steht nicht nur für idyllische Stände, atemberaubende Klippen, Portwein und Fado, sondern auch für ein dichtes Netz an Hochschulen und Universitäten, engagierte Lehre und hochmotivierte Wissenschaftler:innen. Während ihrer RUN-EU Research Mission in Portugal forschte Angelika Kaufmann-Pauger zum Thema „Wissenschaftskommunikation für die Öffentlichkeit“ und knüpfte dabei wertvolle Kontakte zwischen der FHV – University of Applied Sciences und dem Politécnico de Leiria. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin der Forschungsgruppe Empirische Sozialwissenschaften verbrachte vier Wochen in Portugal und lernte dabei drei der fünf Institutionen der Hochschule kennen: die Escola Superior de Tecnologia e Gestão (ESTG), die Escola Superior de Educação e Ciências Sociais (ESECS) und die Escola Superior de Turismo e Tecnologia do Mar (ESTM). Vor Ort führte sie qualitative Interviews sowie Fokusgruppen mit Wissenschaftler:innen durch, um zu erfahren, wie diese ihre Forschungsergebnisse mit der Gesellschaft teilen und mit der Öffentlichkeit kommunizieren. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass fehlende Zeit und Kommunikations-Know-how sowie nicht vorhandene Netzwerke Hemmnisse in diesem Transfer darstellten.

Strategische und integrierte Forschungskommunikation

Obwohl der Dissemination in qualitativ hochwertiger Fachpublika größte Bedeutung zukommt, werden die Forschungsresultate der Öffentlichkeit in einem geringen Ausmaß zugänglich gemacht. „Die Ergebnisse bestätigen meine Hypothese, dass diese Thematik in der Wissenschaft oft vernachlässigt wird. Es benötigt eine strategische und integrierte Forschungskommunikation der Hochschulen, um den Transfer von der Wissenschaft in die Gesellschaft zu gewährleisten. Ein großes Problem stellt dabei oft die gemeinsame Sprachebene dar. Hier muss eine Übersetzungsleistung stattfinden“, erläutert Angelika und führt die Chancen einer crossmedialen Kommunikation aus: „Eine kontinuierliche Forschungskommunikation mit der Öffentlichkeit trägt dazu bei, das Netzwerk der Hochschulen zu erweitern und neue Forschungsaufträge zu generieren. Vor allem die sozialen Medien ermöglichen eine leichte und schnelle Kontaktaufnahme für etwaige Anfragen von Auftraggeber:innen. Jedoch sind zahlreiche Wissenschaftler:innen beispielsweise nicht auf dem Business-Portal LinkedIn aktiv.“ Um die Wissenschaftskommunikation zu stärken, gibt es die drei Optionen „make, buy or borrow“. Make bedeutet, das Know-how der Forschenden in der Kommunikation durch Schulungen auszubilden und zu trainieren. Buy meint den Einsatz einer externen Agentur für diese Art der Kommunikation. Borrow beschreibt die Kooperation mit der Kommunikationsabteilung der Hochschule. Das beidseitige Wissen unterstützt den Transfer von der Wissenschaft an die Gesellschaft und sorgt für die nötige Übersetzung in eine für alle verständliche Sprache.

Weitere Zusammenarbeit geplant

Durch die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Politécnico de Leiria haben sich weitere Kooperationen ergeben. Das Department Communication & Media in Leiria plant mit dem Fachbereich Gestaltung der FHV im Oktober 2023 ein Erasmus Blended Intensive Program zum Thema Medienkompetenzen. Weiters wurden bereits Initiativen unternommen, um einen Austausch in der Lehre zu organisieren. Der Weg für gemeinsame Forschungsprojekte ist geebnet. „Ein herzliches Dankeschön gilt meinem Host Luís Mota sowie dem Team vom Department Communication & Media mit Catarina Menezes, Leonel Brites, Ines Conde und Marta Oliveira, aber auch Paulo Almeida vom Forschungsinstitut CiTUR in Peniche. Sie haben mich in meiner Forschungsarbeit in den vier Wochen sehr unterstützt und mir außerdem die spannende Geschichte und bereichernde Kultur Portugals nähergebracht“, betont Angelika. „Neben dem Praktizieren der englischen Sprache sind auch interkulturelle Kompetenzen und Selbstorganisation gefragt. Für mich war diese RUN-EU Research Mission eine wertvolle Erfahrung und ich kann nur allen empfehlen, solch einmalige Gelegenheiten zu nutzen und in andere Welten einzutauchen“, resümiert Angelika und schickt abschließend einen Dank nach Portugal: „Obrigada a equipa Politécnico de Leiria!“