Sandra Stroj erhält renommierten Forschungspreis

 

Der diesjährige Preis für Forschung und Innovation der Christian Doppler Forschungsgesellschaft ging an zwei Materialforscher:innen: an Sandra Stroj von der FHV und Günther Mayr von der FH Oberösterreich. Wirtschaftsminister Martin Kocher und CDG-Präsident Martin Gerzabek überreichten den mit insgesamt 40.000 Euro dotierten Preis.

Eine Frau posiert | © Udo Mittelberger

Ausgezeichnet wurde das Team um Sandra Stroj für die herausragende Arbeit im Rahmen des Josef Ressel Zentrums für Materialbearbeitung mit ultrakurz gepulsten Lasern. Von 2014 bis 2018 forschte das Team der FHV mit dem Unternehmen High Q Laser GmbH/MKS Instruments, Inc. an Anwendungsmöglichkeiten von Hightech-Lasern für industrielle Zwecke.

Publiziert und patentiert

Der wohl spektakulärste Erfolg beruht auf einer Beobachtung in der Natur: Auf den Flügeln des Wüstenkäfers (Stenocara gracilipes) liegen winzige wasseranziehende Hügel und wasserabweisende Täler eng nebeneinander. Dadurch kann der Käfer deutlich mehr Wasser aus dem Nebel gewinnen, als das mit glatten Oberflächen möglich wäre. Das Forscherteam bildete dieses Prinzip mit einer Kombination aus Beschichtungsprozess und Bearbeitung mit Ultrakurzpulslasern nach. Das Ergebnis ist ein Herstellungsprozess für funktionale Oberflächen, auf denen beliebige Benetzungszustände erzeugt und kombiniert werden können. Dieser Prozess wurde wissenschaftlich publiziert und vom Unternehmenspartner patentiert. Anwendungsmöglichkeiten reichen von der Bekämpfung von Kondenswasser bei industriellen Maschinen bis hin zur Trinkwassergewinnung in meernahen Trockengebieten.

FHV-Forschungsleiter Markus Preißinger gratuliert: „Wenn hervorragende Forscher:innen mit innovativen Unternehmen zusammenarbeiten, kann viel erreicht werden. Diese Auszeichnung ist der Beweis dafür, ich gratuliere dem gesamten Team und ganz besonders Sandra.“ Der Leiter des Forschungszentrums Mikrotechnik, Fadi Dohnal, ergänzt: „Eine forschungsstarke Fachhochschule wie die FHV erschließt nicht nur industrienahe Lösungen, sondern auch anwendungsorientierte Grundlagen. Die treibende Kraft des JR-Zentrums Sandra Stroj hat dies gemeinsam mit Johann Zehetner und dem gesamten Team eindrucksvoll bewiesen.“

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Oktober 2022