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Aktive Teilhabe statt Einsamkeit im Alter

22.01.2024
Lösungen gegen Altersarmut, Isolation und wachsende Generationenkluft - das Generationencafe Vollpension in Wien ist ein Erfolgsmodell für gemeinwesenorientierte Unternehmen. Vorarlberg könnte davon lernen. Im W*ORT in Lustenau stand im Rahmen eines Impulsvortrags und einer Podiumsdiskussion das Potenzial für gemeinwesenorientierte unternehmerische Ansätze im Mittelpunkt. Dabei ging es um Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen in Vorarlberg hinsichtlich der Altersarmut, Isolation und wachsender Generationenkluft. Als Best Practice stellte sich das Generationencafe Vollpension aus Wien den rund 50 Gästen vor. Geschäftsführerin Julia Krenmayr sprach über den wichtigen Social Impact und dass die Motivation darin bestehe, dass diese Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Brücke zwischen Jung und Alt

Die Vollpension empfängt jährlich über 200.000 Gäste aus der ganzen Welt an ihren beiden Standorten in der Bundeshauptstadt. Das Sozialunternehmen zählt mehr als 80 Mitarbeitende, wovon mehr als die Hälfte über sechzig Jahre alt ist, allein lebt und/oder von Altersarmut betroffen ist. “Es ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie aktive Teilhabe an der Gesellschaft gelingt.

Die sinnstiftende Tätigkeit baut eine Brücke zwischen Jung und Alt”, erläutert Robert Moosbrugger von der Fachhochschule Vorarlberg (FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences). Er ist Projektleiter des Erasmus+ Forschungsprojekts ComEnt und zeigte sich für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich.

 

Hochkarätige Diskussionsrunde

Im Rahmen des Impulsvortrags plauderten Mitarbeiterinnen der Vollpension von ihren Erfahrungen und erzählten über den Werdegang und die Erfolgsfaktoren des Modells. “Der Wiener Schmäh ist eine wichtige Zutat für unseren Erfolg. Unser Modell kann aber sicher auch in den Bundesländern funktionieren”, erläutert Marianne Hofmann, “Oma vom Dienst” in der Vollpension.

Bei der Podiumsdiskussion diskutierten FHV-Hochschullehrerin Erika Geser-Engleitner, Gernot Jochum-Müller, Gründer Zeitpolster und Gründungsmitglied und SENA-Vorstand, Gabriele Hampson, Geschäftsführerin Verein Fürw*ort, Julia Krenmayr, Geschäftsführerin Vollpension Generationencafé GmbH und Marianne emHofmann, “Oma” Vollpension. Im Mittelpunkt standen unternehmerische Ansätze zur Lösung sozialer Herausforderungen und deren Einbindung in die Vorarlberger Soziallandschaft, das Älterwerden in ländlichen und städtischen Lebensräumen sowie dritte Orte, Gemeinwesenentwicklung und Ausbildung.

 

Neues Angebot an der FHV

Im Rahmen der Europäischen Universität RUN (RUN-EU) wird die FHV im September erstmals ein Short Advanced Programme zur Sozial- und Solidarwirtschaft für 30 Studierende aus dem In- und Ausland anbieten. Für das nächste Jahr ist darüber hinaus ein Modul im Kontextstudium der FHV zum gleichen Thema geplant. Dabei wird es praktische Hilfestellungen für die Studierenden geben, um ihre eigenen Ideen für gemeinwesenorientierte Unternehmen zu entwickeln.

 

Forschungsprojekt Erasmus+

Die Veranstaltung fand im Zuge des durch Erasmus+ finanzierten Forschungsprojektes „ComEnt - Fostering Innovation in Community Led Enterprise Development“ statt. In diesem Projekt beschäftigte sich die FHV in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam mit sechs weiteren europäischen Partnerorganisationen mit dem Thema gemeinwesenorientierte Unternehmen. Die Ergebnisse des Projektes sind unter anderem eine Sammlung von Best Practice Beispielen, Länderberichte zu gemeinwesenorientierten Unternehmen und ein Zertifikatsstudiengang in Community Enterprise Development. Alle Infos zum Projekt: ComEnt (comenterasmus.eu)

 

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