Ländliche Regionen durch digitale Angebote stärken
04.07.2025
Wie können ländliche Gemeinden im Zeitalter der Digitalisierung attraktiv, lebendig und zukunftsfähig bleiben? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Team des Bachelorstudiengangs Internationale Betriebswirtschaft an der FHV in Kooperation mit der Gemeinde Doren im Bregenzerwald. Die FHV-Studierenden Ebrar Dönmez, Timo Hütter, Jonas Karlinger, Sabine Loretz und Pierre Schöll haben im Rahmen der Projektwerkstatt konkrete Handlungsempfehlungen für das Interreg Forschungsprojekts „Apollo“ entwickelt. Die Gemeinde Doren ist hier Projektpartnerin. Die abgeleiteten Empfehlungen zeigen auf, wie eine innovative Kombination aus moderner Infrastruktur, neuen Arbeitsmodellen und sozialem Zusammenhalt die Entwicklung ländlicher Regionen stärkt.
Attraktivität steigern
„Das Ziel war es, Empfehlungen für die digitale Transformation und moderne Arbeitsformen am Land abzuleiten. Im Mittelpunkt stand die Analyse, wie Gemeinden wie Doren durch gezielte Maßnahmen ihre Attraktivität für Fachkräfte, Familien und Unternehmen steigern können. Investitionen in digitale Infrastrukturen, etwa durch den weiteren Ausbau von Breitband-Internet und der Aufbau von Coworking-Angeboten, wurden thematisiert. Die Rolle sozialer Unterstützungsangebote sowie flexible Kinderbetreuung und generationenübergreifende Netzwerke spielten dabei eine Rolle“, gibt Projektauftraggeber und Bürgermeister Guido Flatz einen Einblick.
Vermeidung digitaler Überforderung
Das interdisziplinäre Team der FHV analysierte dazu nicht nur internationale Good-Practice-Beispiele, sondern führte auch eigene Befragungen und Interviews mit lokalen Entscheidungsträger:innen und Bürger:innen durch. Besonders im Fokus stand dabei, wie digitale Unterstützungsdienste, wie das in Doren etablierte „Digital Fit“, aber auch moderne Kommunikationslösungen im Bereich Kinderbetreuung zur Vereinfachung und Flexibilisierung des Alltags beitragen können. Reinhard Maier, Amtsleiter der Gemeinde Doren, betonte: „Besonders wichtig ist die Vereinfachung der Verfahrensabläufe und die Vermeidung von digitaler Überforderung.“ Er sieht in einem zukünftigen Bürger-Servicebüro eine große Chance: „Eine offene, niederschwellige Anlaufstelle, die vielleicht außerhalb des Gemeindeamts eingerichtet wird und zugleich als Drehscheibe für das Ehrenamt fungiert.“
Auch im Bereich der Kinderbetreuung gibt es bereits digitale Innovationen, wie Gabriele Blank von der Gemeindeverwaltung berichtet: „Mit der Kommunikation-App KidsFox erhalten Eltern Informationen, Termine und Umfragen bequem digital. Die kurzen Wege und das persönliche Netzwerk im Dorf ermöglichen zudem flexible und individuelle Betreuungslösungen.“
Doren in Vorreiterrolle
Das Projektteam empfiehlt, digitale Infrastrukturen auszubauen, Unterstützungsangebote für alle Generationen zu stärken und Verwaltungsleistungen mit digitalen Tools weiterzuentwickeln. Es gilt, die Gemeinschaft durch Remote Lunches, digitale Stammtische und Elternnetzwerke zu stärken. Doren geht dabei als Vorbild für nachhaltige ländliche Entwicklung voran. Die Empfehlungen bieten nicht nur Doren, sondern auch anderen Gemeinden wertvolle Impulse.