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Projekt APOLLO: Wie Forschung dazu beiträgt, eine lebenswerte Zukunft im Alpenraum zu gestalten

31.10.2025
„Eine lebenswerte Zukunft entsteht für mich dort, wo Arbeit, Familie und Gemeinschaft in Einklang kommen – und Forschung Wege findet, diesen Ausgleich zu ermöglichen“, so Florian Maurer, Projektleiter im Interreg Alpine Space Projekt Apollo am Forschungszentrum Business Informatics der FHV.

 

Die Arbeitswelt verändert sich – und mit ihr auch unsere Vorstellung von Lebensqualität. Digitale Technologien, flexible Arbeitsmodelle und neue gesellschaftliche Werte verschieben die Grenzen zwischen Beruf und Privatleben. Mitarbeitende wünschen sich mehr Gestaltungsspielraum, Sinn und Vereinbarkeit, während Unternehmen und Regionen vor der Herausforderung stehen, attraktive und nachhaltige Rahmenbedingungen zu schaffen.


Wie können wir also Arbeit so gestalten, dass sie nicht nur produktiv, sondern auch erfüllend ist und dass Lebensqualität nicht vom Arbeitsort abhängt?

Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Interreg Alpine Space Projektes Apollo, das im Alpenraum erforscht, wie Digitalisierung und soziale Innovation Hand in Hand gehen können, um Arbeit, Leben und Gemeinschaft neu zu denken.

 

Das Projekt APOLLO: Forschung für das Wohlbefinden in einer digitalen Arbeitswelt

Das von Interreg Alpine Space geförderte Projekt APOLLO konzentriert sich auf die Verbesserung des Wohlbefindens der arbeitenden Bevölkerung. Ein zentraler Aspekt ist die Erforschung der Digitalisierung als Instrument zur Förderung sozialer Innovation, um aktuelle Trends, Herausforderungen und Chancen in der Arbeitswelt zu bewältigen.

Das Projekt adressiert zentrale Themen, die besonders im Alpenraum an Bedeutung gewinnen:

  • die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in Zeiten zunehmender Flexibilität,
  • den demografischen Wandel und die wachsende Bedeutung von Familienunterstützung,
  • die Integration digitaler Gesundheitslösungen (E-Health),
  • sowie die Zunahme von Remote- und flexiblen Arbeitsmodellen, die neue Anforderungen an das betriebliche und soziale Wohlbefinden stellen.

Darüber hinaus fördert APOLLO die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, öffentlichen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Akteuren. Digitale Werkzeuge werden eingesetzt, um Personalmanagement, soziale Unterstützungsstrukturen und regionale Fördermaßnahmen neu zu denken – mit dem Ziel, nachhaltige und skalierbare Lösungen für die Alpenregion und darüber hinaus zu schaffen.

Das Projektkonsortium umfasst Forschungseinrichtungen, öffentliche Verwaltungen, kleine und mittlere Unternehmen sowie Organisationen aus der Erwachsenenbildung in Österreich, Deutschland, Italien und Slowenien. Gemeinsam entwickeln sie Pilotmaßnahmen und politische Empfehlungen, die zeigen, wie Digitalisierung zum Motor einer menschlicheren und resilienteren Arbeitswelt werden kann.

 

Doren als Modellregion: Forschung trifft Lebensrealität

Wie diese Forschung in der Praxis aussieht, zeigt die Gemeinde Doren im Bregenzerwald, eine von mehreren Pilotregionen im APOLLO-Projekt.
Hier wird sichtbar, wie sich wissenschaftliche Erkenntnisse in konkrete Maßnahmen übersetzen lassen, die den Alltag der Menschen verbessern – von digitalen Verwaltungsservices bis zu neuen Formen des Arbeitens im Dorf.

Die Forschungsergebnisse aus Doren führten zu praxisnahen Handlungsempfehlungen, die beispielhaft zeigen, wie Gemeinden, Betriebe und Bürger:innen gemeinsam neue Wege gehen können:

  • Coworking im Dorfzentrum: Das bestehende Coworking-Space „Unser KleinWien“ wird als regionaler Hub ausgebaut. So können Fachkräfte in der Region arbeiten statt zu pendeln – und bleiben gleichzeitig sozial eingebunden.
  • Digitale Kompetenzen fördern: Weiterbildungsangebote und Mentorenprogramme stärken die digitale Teilhabe aller Generationen.
  • Familienfreundliche Strukturen schaffen: Flexible Kinderbetreuung und Eltern-Kind-Arbeitsplätze verbessern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie – ein wichtiger Standortfaktor für Fachkräfte.
  • Gemeinschaft fördern: Informelle Formate wie „Remote Lunches“ oder digitale Stammtische zeigen, dass Arbeit von zu Hause nicht zu Isolation führt.
  • Verwaltung digitalisieren: Online-Beratungen und virtuelle Bürgerservices sparen Zeit und Wege. Sie zeigen, wie Digitalisierung den Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen erleichtert.

Doren wird so zum „Living Lab“ für die Frage, wie ländliche Regionen digitale Technologien nutzen können, um soziale Strukturen zu stärken und Lebensqualität zu sichern.

 

Relevanz für Region und Gesellschaft: Forschung als Zukunftsmotor

Die Erkenntnisse aus dem Projekt Apollo gehen weit über einzelne Gemeinden hinaus. Sie zeigen, wie Forschung Impulse für eine nachhaltige Standortentwicklung geben kann und wie sich regionale Lebensqualität durch intelligente digitale Lösungen sichern lässt.

„Gerade für Vorarlberg, wo Lebensqualität, Innovationskraft und Gemeinschaft eng miteinander verbunden sind, liefert das Projekt wertvolle Impulse – von der Fachkräftesicherung über neue Arbeitsmodelle bis hin zur Stärkung regionaler Sozialstrukturen“, fasst Florian Maurer zusammen.

So entsteht eine lebenswerte Zukunft nicht zufällig, sondern durch gezielte Zusammenarbeit von Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft – im Alpenraum und darüber hinaus.

 

Mehr erfahren & mitgestalten

Das Projekt APOLLO zeigt, dass Forschung konkrete Wirkung entfaltet, wenn sie Menschen, Regionen und Organisationen verbindet.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie im Apollo-Newsletter: Interreg Alpine Space Project Apollo: Projekt-Newsletter Nr. 2

Bei Interesse  an der Durchführung weiterer Pilotprojekte wenden Sie sich bitte an: 

Kontakt 

 

Mitarbeiterfoto von Maurer Florian.

Dr. rer. pol. Florian MAURER, BA, MA
Scientist

+43 5572 792 7128
florian.maurer@fhv.at