Vier neue Transferzentren stärken Forschung und Wirtschaft in Vorarlberg
03.11.2025
Um diesen Wissens- und Technologietransfer zu fördern, wurden im Rahmen des EU-Förderprogramms IBW/EFRE vier Transferzentren mit einem Gesamtvolumen von rund 5 Millionen Euro für drei Jahre genehmigt – eine bedeutende Investition in die Zukunft Vorarlbergs.
„Transferzentren sind Brücken zwischen Forschung und Anwendung“, betont Markus Preißinger, Forschungsleiter der FHV. „Hier entstehen Lösungen, die Unternehmen unmittelbar nutzen können – von datengetriebenen Prozessen über nachhaltige Materialien bis zu hochpräziser Sensortechnik.“
Die Zentren schaffen Zugang zu modernster Infrastruktur, Expertise und Innovationsnetzwerken. Sie fördern den Austausch zwischen Wissenschaft, Industrie und Gesellschaft – und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung.
Die vier neuen Transferzentren im Überblick
- Transferzentrum für unternehmensübergreifende Datenorganisation und Datennutzung der Digital Factory Vorarlberg GmbH
Das Transferzentrum beschäftigt sich mit der Entwicklung und praxisnahen Anpassung moderner Methoden zur unternehmensübergreifenden Datennutzung. Dazu zählen Datenorganisation, datengetriebene Modellierung und Optimierung, Datenanalysen unter Wahrung der Privacy, Nutzung verteilter Datensätze sowie Erklärbarkeit und Robustheit der Ergebnisse. Im Rahmen des Transferkonzepts sind Demonstratoren bereitgestellt und Open-Source-Implementierungen, Publikationen, Veranstaltungen sowie Dienstleistungen vorgesehen. - Transferzentrum für Angewandte Photonik | FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences
Das Transferzentrum bündelt bestehende Photonik-Kompetenzen am Campus V für Anwendungen in den Bereichen Quantentechnologie, Life Science, Umweltsensorik und Telekommunikation. Ein modularer Photonik-Baukasten wird entwickelt, der einen maßgeschneiderten Technologietransfer photonischer Systeme ermöglicht. Nutzer können die Bausteine einfach einsetzen und bei Bedarf kombinieren, ohne die physikalischen Details selbst designen oder verstehen zu müssen. - Transferzentrum für Kreislaufwirtschaft in der Textilindustrie| Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik, Universität Innsbruck
Ziel des Transferzentrums ist die Entwicklung und barrierefreie Verbreitung von Wissen und Konzepten für eine nachhaltige, ganzheitliche Kreislaufwirtschaft in relevanten Sektoren sowie in Verwaltung, Bildung und Öffentlichkeit. Schwerpunkte liegen auf der Rückgewinnung und Wiederverwendung von Textilabfällen zur Regeneration neuer Textilfasern sowie auf der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. - Transferzentrum für Privacy Engineering | FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences
Das Transferzentrum soll Forschungskompetenz in Methoden, Prozessen, Algorithmen und Systemen aufbauen, um Erkenntnisse aus personenbezogenen, sensiblen Daten zu gewinnen. Diese Kompetenz wird exemplarisch in der Entwicklung wissenschaftlich, ethisch und rechtlich geprüfter digitaler Gesundheits- und Geschäftsanalytikanwendungen angewendet. Ziel ist es, Transferkompetenzen aufzubauen, die der Region nachhaltige Teilhabe am Fachwissen und an der Technologieexpertise ermöglichen. 
Markus Preißinger betont: „Die Themen unserer Transferzentren sind technologisch anspruchsvoll und zukunftsgewandt: Data Science und Datensicherheit, Kreislaufwirtschaft und Photonik. Dank der Unterstützung durch das IBW/EFRE-Programm können wir unsere Strukturen am Campus V in diesen Zukunftsthemen weiter ausbauen und Projekte an der Schnittstelle zwischen FHV, V-Research und der Digital Factory Vorarlberg umsetzen, die sonst nicht realisierbar wären. Auch die Kooperation mit Salzburg Research wird uns nachhaltig stärken.“
Über IBW/EFRE & JTF
EFRE-Mittel (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) zielen darauf ab, die regionale Wirtschaft, Forschung und Innovation zu stärken, die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu erhöhen und strukturelle Unterschiede zwischen Regionen auszugleichen. Das EU-Förderprogramm für regionale Entwicklung IBW/EFRE & JTF forciert Innovation, Wachstum und Klimaschutz. Ziel ist es, nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu ermöglichen, Ressourcenverbrauch zu reduzieren und so die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs sowie seiner Regionen langfristig zu stärken. Durch geeignete Projektförderungen soll die Produktivität gesteigert, die Nachhaltigkeit in der Wirtschaft forciert und die Lebensqualität von Menschen positiv beeinflusst werden. Mehr auf www.efre.gv.at.
Weitere Informationen zu den Transferzentren und ihrer Bedeutung für die Region:
Kontakt
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Prof. (FH) Dr.-Ing. Markus PREISSINGER
Forschungsleiter, Prokurist
+43 5572 792 3701
markus.preissinger@fhv.at