„Menschen in ihrer Lebenswelt berühren“
07.07.2025
Ihre Masterarbeit widmet sie dem Thema „Hey du Opfer“ – Gewaltfreie Kommunikationskulturen unter Kindern und Jugendlichen im Sozialraum Schule“. Die HTL-Absolventin im Interview über ihre Motivation für das Studium, ihre persönliche und fachliche Weiterentwicklung und ihren einzigen Plan im Leben.
Warum hast du dich für das Studium Soziale Arbeit an der FHV zu studieren entschieden?
Hatice: Weil ich früh gemerkt habe, wie viel es bedeutet, wenn jemand da ist, der zuhört, ohne zu urteilen. In meinem Umfeld habe ich gesehen, wie Menschen mit schwierigen Lebenslagen allein gelassen werden. Obwohl sie eigentlich meist nur jemanden brauchen, der an sie glaubt und unterstützt. Ich wollte verstehen, wie ich helfen kann, ohne mich dabei selbst zu verlieren. Für mich geht es nicht darum „die Welt zu retten“, das wäre wahrscheinlich zu viel gewollt. Es geht mir darum, im Alltag etwas zu verändern. Ehrlich, menschlich, auf Augenhöhe und ohne zu bewerten. Soziale Arbeit gibt mir die Möglichkeit, genau das zu tun.
Wenn du dein Studium in drei Worten oder Hashtags beschreiben müsstest – welche wären das?
Hatice: #UnsichtbaresSichtbarMachen #StimmeFürDieLeisen #MitDemHerzenSehen
Inwiefern hat dich das Studium – sowohl fachlich als auch persönlich – weiterentwickelt?
Hatice: Schon vor dem Studium habe ich vieles intuitiv gespürt – wenn etwas nicht richtig war, wenn Menschen Unterstützung brauchten, auch wenn sie es nicht sagten. Das Studium an der FHV hat mir das nötige Wissen, aber auch die fachlichen Kompetenzen durch die akademische Ausbildung vermittelt. Durch den hohen Stellenwert des Studiums habe ich nicht nur gelernt, wie ich helfen kann. Ich habe auch eine Stimme bekommen, der zugehört wird.
Welche beruflichen Perspektiven siehst du für dich nach dem Abschluss? Gibt es bereits konkrete Pläne oder Ziele?
Hatice: Das Studium eröffnet mir alle Möglichkeiten: Soziale Arbeit in Forschung und Theorie, Hochschullehre, Weiterbildung oder im Handlungsfeld Kinder, Jugend und Familie. Was ich am Studium der Sozialen Arbeit besonders schätze, ist die große Vielfalt an möglichen Handlungsfeldern. So kann ich mich nach meinen Stärken und Interessen orientieren. Konkrete Pläne habe ich keine. Den einzigen Plan, den ich je in meinem Leben gehabt habe, ist ein: „Mach es jetzt“ – Plan!
Was würdest du Studieninteressierten mitgeben, die überlegen, Soziale Arbeit an der FHV zu studieren? Gibt es etwas, das du gerne vor dem Studium gewusst hättest?
Hatice: Wenn du darüber nachdenkst, Soziale Arbeit an der FHV zu studieren, dann trägst du wahrscheinlich schon etwas ganz Wichtiges in dir: den Wunsch, Menschen wirklich zu begegnen. Du wirst dich mit sozialen Fragen auseinandersetzen, die manchmal unbequem sind, aber wichtig. Das Studium ist mehr als nur ein Berufseinstieg, es ist eine Reise zu gesellschaftlichen Themen und auch eine Reise zu dir selbst. An der FHV lernst du nicht nur theoretisch, wie soziale Systeme funktionieren. Du sammelst Erfahrungen und wächst an echten Herausforderungen. Du wirst merken: Soziale Arbeit fordert, aber sie erfüllt auch. Sie lässt dich zweifeln, aber auch über dich hinauswachsen. Wenn du bereit bist, mit Herz, Kopf und Haltung zu lernen, dann ist dieses Studium genau richtig für dich.
Vielen Dank für das Interview.