Fünf Millionen Euro für Forschung in Vorarlberg
03.11.2025
                        Forschung, Technologie und Innovation sind entscheidende Faktoren für die Stärkung und Resilienz des Wirtschaftsstandorts Vorarlberg. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen des IBW/EFRE-Programms vier große Vorarlberger Forschungsprojekte mit einem Gesamtfördervolumen von rund 5 Millionen Euro über drei Jahre genehmigt. 
                    
                „Ein bedeutender Meilenstein für Vorarlberg und ein klares Signal für die Relevanz der regionalen Hochschule und der vorgelagerten Forschungseinrichtungen“, betonen Wirtschaftslandesrat Marco Tittler und Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink anlässlich einer Pressekonferenz.
"Wir wollen mit gezielten Maßnahmen dafür sorgen, dass unser Land weiterhin ein attraktiver Boden für Forschungseinrichtungen bleibt“, führt Landesrätin Schöbi-Fink aus. Auch Landesrat Tittler verweist auf die große Bedeutung von Forschung und Ausbildung für den Standort Vorarlberg: „Durch die gezielte Förderung von Schlüsseltechnologien, die Schaffung von Innovationsnetzwerken und die Unterstützung von Start-ups und KMUs stärken wir die regionale Innovationskraft und damit unser Land als attraktiven Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort“.
Gesellschaftliche, demografische, digitale und ökologische Transformationsprozesse sowie der zunehmende internationale Wettbewerb erhöhen den Innovationsdruck auf Wirtschaft und Regionen kontinuierlich. Universitäten, Fachhochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen übernehmen eine Schlüsselrolle bei der Forcierung der Innovationsdynamik. In ihrer Funktion als Transferzentren stellen sie den Unternehmen neues Wissen zur Verfügung, das dann durch Unternehmen zu neuen Produkten, Verfahren und Dienstleistungen weiterverarbeitet werden. Dadurch entstehen Beschäftigung und Wachstum.
Das IBW/EFRE-Programm der Europäischen Union zielt auf Investitionen in Beschäftigung und Wachstum ab. Um diese von der Europäischen Union zur Verfügung gestellten Mittel in Vorarlberg widmungskonform einzusetzen, wurde ein Förderprogramm zum Auf- und Ausbau von Transferzentren konzipiert. Im Rahmen der Ausschreibung konnten nun vier große Vorarlberger Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 5 Millionen Euro über drei Jahre genehmigt werden. „Ein bedeutender Schritt, um unseren Wirtschaftsstandort langfristig für Forschung, Innovation und Fachkräfte zu stärken und die Resilienz unserer Region zu erhöhen“, sagt Landesrat Marco Tittler.
Markus Preißinger, Leiter Forschung und Prokurist an der FHV, betont: „Die Themen unserer Transferzentren sind technologisch anspruchsvoll und zukunftsgewandt: Data Science und Datensicherheit, Kreislaufwirtschaft und Photonik. Dank der Unterstützung durch das IBW/EFRE-Programm können wir unsere Strukturen am Campus V in diesen Zukunftsthemen weiter ausbauen und Projekte an der Schnittstelle zwischen FHV, v-research und der Digital Factory Vorarlberg umsetzen, die sonst nicht realisierbar wären. Auch die Kooperation mit Salzburg Research wird uns nachhaltig stärken.“
Vier Transferzentren für Vorarlberg
Diese vier Transferzentren zum langfristigen Aufbau von Forschungskapazitäten wurden genehmigt:
- Transferzentrum für unternehmensübergreifende Datenorganisation und Datennutzung der Digital Factory Vorarlberg GmbH
Das Projekt beschäftigt sich mit der Entwicklung und praxisnahen Anpassung moderner Methoden zur unternehmensübergreifenden Datennutzung. Dazu zählen Datenorganisation, datengetriebene Modellierung und Optimierung, Datenanalysen unter Wahrung der Privacy, Nutzung verteilter Datensätze sowie Erklärbarkeit und Robustheit der Ergebnisse. Im Rahmen des Transferkonzepts sind Demonstratoren bereitgestellt und Open-Source-Implementierungen, Publikationen, Veranstaltungen sowie Dienstleistungen vorgesehen. „Echter Mehrwert aus Daten kann nur mit einer sauberen Datenbasis und klaren Prozessen geschaffen werden. Mit dem Transferzentrum für unternehmensübergreifende Datenorganisation und Datennutzung unterstützen die Digital Factory Vorarlberg und die FHV Unternehmen und Organisationen im Bodenseeraum, Daten strukturiert zu nutzen und dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken“, erklärt Robert Merz, CEO Digital Factory Vorarlberg GmbH und Projektleiter Transferzentrum für unternehmensübergreifende Datenorganisation und Datennutzung.
Alles Informationen über das Projekt findest du hier. 
- Transferzentrum für Angewandte Photonik | FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences
Das Transferzentrum bündelt bestehende Photonik-Kompetenzen am Campus V für Anwendungen in den Bereichen Quantentechnologie, Life Science, Umweltsensorik und Telekommunikation. Ein modularer Photonik-Baukasten wird entwickelt, der einen maßgeschneiderten Technologietransfer photonischer Systeme ermöglicht. Nutzer können die Bausteine einfach einsetzen und bei Bedarf kombinieren, ohne die physikalischen Details selbst designen oder verstehen zu müssen. „Das Transferzentrum für Angewandte Photonik bündelt die regionale und jahrzehntelange Kompetenz der Partner FHV und V-Research (Campus V) als zentrale Vorarlberger Anlaufstelle. Damit sollen praxistaugliche Forschungsergebnisse in Umweltsensorik, Life Sciences, Quantentechnologien und Telekommunikation rascher in die Praxis überführt, die Innovationskraft der heimischen Wirtschaft gestärkt sowie Vorarlberg als leistungsfähiger Partner in der europäischen Photonikforschung positioniert werden“, erläutert Fadi Dohnal, Forschungszentrumleiter Mikrotechnik der FHV und Projektleiter Transferzentrum für Angewandte Photonik.
Mehr Infos zum Transferzentrum für Angewandte Photonik findest du hier. 
- Transferzentrum für Kreislaufwirtschaft | Forschungsinstitut für Textilchemie und Textilphysik, Universität Innsbruck
Ziel des Transferzentrums ist die Entwicklung und barrierefreie Verbreitung von Wissen und Konzepten für eine nachhaltige, ganzheitliche Kreislaufwirtschaft in relevanten Sektoren sowie in Verwaltung, Bildung und Öffentlichkeit. Schwerpunkte liegen auf der Rückgewinnung und Wiederverwendung von Textilabfällen zur Regeneration neuer Textilfasern sowie auf der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. „Eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft für Textilien kann nur erreicht werden, wenn alle Akteure entlang der Wertschöpfungskette zusammenarbeiten. Das bedeutet, dass sowohl technische als auch sozioökonomische Überlegungen und Lösungen berücksichtigt werden. Das Transferzentrum konzentriert sich in erster Linie auf die Rückgewinnung und Wiederverwendung von Faserpolymeren, nachhaltige Geschäftsmodelle und die Kundenakzeptanz“, erläutert Tung Pham, Forschungsinstitutsleiter für Textilchemie und Textilphysik, Universität Innsbruck und Projektleiter Transferzentrum für Kreislaufwirtschaft.
Mehr Infos zum Transferzentrum für Kreislaufwirtschaft findest du hier. 
- Transferzentrum für Privacy Engineering | FHV – Vorarlberg University of Applied Sciences
Das Transferzentrum soll Forschungskompetenz in Methoden, Prozessen, Algorithmen und Systemen aufbauen, um Erkenntnisse aus personenbezogenen, sensiblen Daten zu gewinnen. Diese Kompetenz wird exemplarisch in der Entwicklung wissenschaftlich, ethisch und rechtlich geprüfter digitaler Gesundheits- und Geschäftsanalytikanwendungen angewendet. Ziel ist es, Transferkompetenzen aufzubauen, die der Region nachhaltige Teilhabe am Fachwissen und an der Technologieexpertise ermöglichen. „Vertrauenswürdige KI ist kein Hindernis, sondern ein klarer Standortvorteil für Europa. Mit unserem neu gegründeten Transferzentrum für Privacy Engineering zeigen wir Unternehmen, wie sich Datenschutz und KI-Innovation verbinden lassen und dadurch nachhaltige Wettbewerbsvorteile entstehen“, ergänzt Guido Kempter, Forschungszentrumleiter Human-Centred Technologies der FHV und Projektleiter Transferzentrum für Privacy Engineering.
Mehr Infos zum Transferzentrum für Kreislaufwirtschaft findest du hier. 
Zur gesamten Presseunterlage geht es hier: